Familie Thöne, Forschungsfehler bereinigt?

wappen-thoene-4Als Beitrag zur Westfälischen Familienforschung wurden 1986, aus Anlass der 950-Jahrfeier der Stadt Warburg in einem Textband von 1985/86, die Genealogien der Familien vorgestellt, die als Lehenleute, Ministerialen und ratsfähige Geschlechter die Geschicke der fast tausendjährigen Stadt entscheidend mitgeprägt haben. Viele Fehler in den Stammfolgen der Familien wurden bei den mehrjährigen Recherchen weitgehend beseitigt, so auch bei der Ratsfamilie der Thönen, deren Genealogie im Thöne-Buch „Geschichte der Familie Thöne des Warburger Stammes 1282-1938“ (von Dr. Wilhelm Thöne, 1938 im Taunus), beschrieben wurde. Wilhelm Thöne war der Auffassung, dass es sich bei dem von ihm genannten Hermann Thuno oder Thonomann (1282 Ratsherr Warburg/Neustadt) um den mutmaßlichen Vater von Hermann I. de Tonne handelt.

Laut Dr. Friedrich J. L. Heidenreich, soll es sich bei dem von Wilhelm Thöne erstgenannten, Hermann Thuno oder Thonomann, nicht um einen Thöne*  gehandelt haben sondern um Hermann Dankmar*, ein Sproß aus einer eigenständigen, alten Ratsfamilie Warburgs (1270 – ca.1400). Somit beginnt die Linie der Thönes, mit Hermann I., Dekan der Warburger Wollweberzunft, im Jahre 1331.

* Eine Quelle, welche die Richtigkeit der Recherche von F.J.L. Heidenreich bestätigt, ist im Textband nicht angegeben und auch nicht bekannt. Dagegen belegt Wilhelm Thöne anhand einer Urkunde vom 7. April des Jahres 1282, dass ein Hermann Thonoman im Rat vertreten war. Es stellt sich die Frage wer jetzt richtig rechechiert hat: Heidenreich oder Thöne? Möglich wäre ja auch, dass H. Dankmar und H. Thuno o. Thonoman zur gleichen Zeit im Rat der Stadt Warburg vertreten waren.

Fazit: Ich persönlich werde auch weiterhin der Quelle von Wilhelm Thöne vertrauen. Dort steht es schließlich schwarz auf weiß.


Quellen und Literatur:
Beiträge zur Westfälischen Familienforschung, Band 43/44,1985-1986, Teil 1 (Text 269-271), Seite 153/154; Teil 2 (Tafeln); Bearbeitet von Friedrich Joseph Liborius Heidenreich; Herausgeber: Werner Frese, im Auftrag der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung.

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